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Dekubitus – Dem Wundliegen vorbeugen

Viele ältere, pflegebedürftige, kranke und bettlägerige Menschen kennen das Problem des Wundliegens, auch Dekubitus genannt. Dabei handelt es sich um einen Gewebeschaden, der durch dauerhaften Druck auf diese Hautstelle entsteht.

Ursache und Risikofaktoren

Die Ursache liegt also am Druck, der durch Sitzen oder Liegen auf ein Hautgebiet einwirkt. Das geschieht, wenn man in der immer gleichen Sitzposition verharrt und die Körperposition nicht verlagert, um somit den Bereich immer wieder entlasten zu können. Man kennt das ja selbst. Wenn man längere Zeit unverändert sitzt oder auf dem Arm liegt, kommt es auch mal zu Taubheitsgefühlen oder Abdrücken des Kopfkissen oder des Bettlakens auf der Haut. Da wir uns aber im Normalfall nachts immer von alleine hin- und herdrehen, kann da nichts passieren. Bei immobilen Personen ist das leider nicht möglich. Und umso länger die Sitz- oder Liegeposition nicht verändert wird, desto wahrscheinlicher ist, dass sich Dekubitus bildet. Denn der anhaltende Druck drückt die kleinen Blutgefäße zusammen, sodass der Bereich schlechter durchblutet und damit auch mit weniger Sauerstoff versorgt wird. In Folge dessen kommt es nach und nach zum Absterben des Gewebes. Da es durch Druck entsteht, wird es auch als Druckgeschwür bezeichnet. Dabei spielt aber auch die Unterlage eine wichtige Rolle. So können auch Falten im Bettlaken oder falsch positionierte Lagerungskissen die Druckgeschwüre auslösen.

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Bild Copyright: Russka

Neben eingeschränkter Bewegungsfreiheit, zählen auch Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes, Durchblutungsstörungen, ein schlechter Allgemein- und Ernährungszustand, sowie eine vorgeschädigte Haut zu den Risikofaktoren. Ebenfalls entstehen kann es aber auch durch so genannte Scherkräfte, wenn die Person zum Beispiel im Bett hochgezogen wird. Durch das Verschieben der Gewebeschichten können hierbei Blutgefäße zu Schaden kommen, die zum Wundliegen führen.

Diagnose und Verlauf

Die meisten Körperstellen sind durch Muskeln oder Fett vor dem Wundliegen geschützt. Häufig tritt es daher am Ellenbogen, in der Region des Kreuzbeins, am Oberschenkel, an den Fersen und am Knöchel auf.

Es beginnt mit Rötungen an den betroffenen Hautstellen, die zudem erwärmt sein können. Später kommt es dann zu Hautschädigungen bis hin zu tiefen Wunden, die zu einem Absterben von Gewebe führen können. Zudem kann das Muskel- und Knochengewebe geschädigt werden und die Hautpartie fängt stark an zu jucken, zu brennen und zu schmerzen. Da es in den Wunden häufig zu Infektionen kommt, fängt der Dekubitus auch oft an, unangenehm zu riechen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen drei Schweregraden:

  • Grad 1: Hautrötung
  • Grad 2: oberflächige Wunde, Hautabschürfung oder Blase
  • Grad 3: Wunde, die durch die Gewebsschichten bis zu den Muskeln, Sehnen und dem Fettgewebe reicht
  • Grad 4: tiefe Wunde bis zu den Knochen, sodass das Gewebe meist schon abgestorben und blauschwarz verfärbt ist

Durch den Dekubitus kann es zu einer bakteriellen Infektion kommen, die bis in die Knochen und Blutbahn gelangen kann. So kann es im schlimmsten Fall dann sogar zu einer Lungenentzündung oder einer schweren Blutvergiftung mit Organschädigungen kommen. Umso großflächiger die Haut betroffen ist, desto schlechter gelangen auch Eiweiße und Nährstoffe in den Körper. Mangelernährung kann die Folge sein. Oft kommen zudem psychische Beschwerden, wie Angst und Depressionen dazu, da die ständigen Schmerzen und entzündeten Hautstellen ein Gefühl des Verfaulens der Haut vermitteln.

Therapie und Vorbeugung

Zur Behandlung des Dekubitus muss erst einmal für Druckentlastung durch eine Umlagerung gesorgt werden. So kann der betroffene Bereich entlastet werden und es können die Durchblutung und Sauerstoffzufuhr wieder aktiviert werden. Nutzen lassen sich dafür spezielle Lagerungskissen, wie Kniekissen oder Lagerungsrollen, damit die Person auch nicht wieder in die alte Position zurückfällt. Die Kissen sollten eine großflächige Druckverteilung ermöglichen. Denn sonst kann es durch das Freilagern von bestimmten Körperregionen wiederum zum Dekubitus an anderen Hautstellen kommen.

Damit die Person mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird, sollte auch die Ernährungssituation verbessert werden. Ist das mit der normalen Lebensmittel-Aufnahme aufgrund der Pflegebedürftigkeit (nicht selbstständig essen können, Schluckbeschwerden etc.) nicht möglich, können Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden bzw. kann ein Tropf (zum Beispiel im Krankenhaus) genutzt werden. Denn auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sollte beachtet werden. Um Schmerzen zu vermeiden, können zusätzlich Schmerztabletten eingenommen werden.

Zudem sollte der betroffene Bereich sanft und schonend gereinigt und intensiv gepflegt werden. Optimal wird ein feuchter Verband umgelegt, der nicht mit der offenen Wunde verkleben kann, sondern diese schützt. Bei starken Entzündungen kann es teils notwendig werden, Antibiotika einzunehmen. Abgestorbenes Gewebe muss chirurgisch entfernt werden. Sind die Wunden anschließend zu groß, ist eine Transplantation eigener Haut möglich.

Damit es gar nicht erst zum Dekubitus kommt, ist es wichtig, die Person regelmäßig umzulagern. Bildet sich der Dekubitus durch Sitzen im Rollstuhl, gibt es auch spezielle Rollstuhl-Sitzkissen, die den Körper gleichzeitig stützen, entlasten und automatisch für Druckausgleich sorgen. Möglich wird das mit speziellen Materialzusammensetzungen, wie Schaumstoff und Gel.

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Bild Copyright: Russka

Und auch im Bett sind weiche Auflagen, Polsterungen und Kissen wichtig. Bei der Pflege ist darauf zu achten, die Haut, besonders in den Hautfalten, immer gut abzutrocknen und den Patienten in bestimmten Situationen, zum Beispiel bei Fieber, öfters abzuwaschen, abzutrocknen und die Kleidung zu wechseln. Und natürlich sollte auch die Inkontinenz Windel regelmäßig gewechselt und dieser Hautbereich gründlich gereinigt und gepflegt werden. Umso besser die Dekubitus Prophylaxe ist, desto unwahrscheinlicher wird auch das Auftreten des Druckgeschwürs, sodass vorbeugende Maßnahmen am Wichtigsten sind.

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Tags: Gesundheit
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