window.dataLayer = window.dataLayer || []; function gtag(){dataLayer.push(arguments)}; gtag('js', new Date()); gtag('config', 'AW-1070399177'); gtag('config', 'G-TJ5RKMX3YV',{'send_page_view': false, 'anonymize_ip': true});
  • Mo -Fr 8:00 bis 16:00 Uhr
  • 03723 - 677 476 0

Diabetes – die Blutzuckerkrankheit verstehen

Wer das Wort Diabetes hört, denkt vorrangig an füllige, ältere Menschen, die sich kaum bewegen und zu viel Süßes essen. Doch ist es so einfach? Die klare Antwort ist Nein! Denn es gibt auch junge, schlanke Menschen, die an der Blutzuckerkrankheit erkranken können. Wir wollen dabei helfen, die Krankheit besser zu verstehen.

Was ist Diabetes?

Der korrekte Begriff lautet Diabetes mellitus und bezeichnet eine Stoffwechselerkrankung, durch die es zu einer Über- oder Unterzuckerung kommt, wodurch sie auch „Zuckerkrankheit“ genannt wird. Man unterscheidet zwischen dem primär insulinabhängigen Diabetes mellitus, dem Typ-1-Diabetes, und dem häufiger vorkommenden nicht primär insulinabhängigen Diabetes mellitus, dem Typ-2-Diabetes.

Was ist Insulin?

Um zu verstehen, was Diabetes ist, muss man erst einmal klären, was Insulin ist. Insulin ist ein wichtiges Hormon in unserem Körper, das den Zucker, den wir durch Nahrungsmittel aufnehmen, in die Zellen transportiert. Die Zellen wiederum brauchen die Glukose (den Traubenzucker aus dem Zucker), um ausreichend Energie für die Vorgänge in unserem Körper zu haben. Ohne das Insulin kann der Zucker nicht in die Zellen gelangen, sondern bleibt im Blut, sodass es zu erhöhten Blutzuckerwerten, der Hyperglykämie, kommt. Produziert wird das Insulin in der Bauchspeicheldrüse, in den so genannten Beta-Zellen. Dort wird es aber nicht nur gebildet, sondern auch gespeichert, um immer ausreichend Insulin vorrätig zu haben. Wenn wir essen, wird ein Teil davon freigesetzt, damit der Zuckeranteil daraus zu den Zellen transportiert werden kann. Gleichzeitig produziert die Bauchspeicheldrüse neues Insulin, damit weiterhin ausreichend vorhanden ist. Ist diese Produktion gestört, leidet die Person unter Diabetes.

Typ-1-Diabetes

Diese Form des Diabetes fängt meist im Kindes- oder Jugendalter an und stellt eine seltene Form der Blutzuckererkrankung dar. Betroffene haben einen Mangel an Insulin, da zu wenig bis gar keins davon in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Grund dafür ist, dass sich die körpereigenen Abwehrkräfte gegen die Insulin-bildenden Beta-Zellen wehren und diese zerstören. Warum das so ist, kann nicht genau gesagt werden. Man geht davon aus, dass Vorerkrankungen oder genetische Faktoren einen Einfluss darauf haben.

Kann kaum oder kein Insulin gebildet werden, bleibt der durch Nahrung aufgenommen Zucker im Blut und gelangt nicht zu den Zellen. Da diese den Zucker aber zur Energiegewinnung benötigen, wandelt der Körper nun Fettreserven des Körpers in Energie um, was jedoch zu einer Übersäuerung im Blut führt und zur Bewusstlosigkeit führen kann. Personen mit Diabetes 1 müssen ihren Blutzuckerspiegel daher ein Leben lang überprüfen und immer Insulin spritzen, vor allem vor dem Essen. Wie viel, hängt unter anderem von Alter und den Lebensgewohnheiten ab. Bei Sport benötigt man z.B. weniger zusätzliches Insulin als im Ruhezustand (da sonst Blutzucker gesenkt wird, Energie jedoch gebraucht wird -> Unterzuckerung droht).

Omron Blutzuckermessgerät

Bild Copyright: Omron

Bemerkbar machen kann sich Typ 1 Diabetes durch großen Durst und häufigem Harndrang (da der Zucker mit Urin ausgeschieden wird), Sehstörungen, plötzliche Gewichtsabnahme und Müdigkeit. Der Atem riecht oft nach Nagellackentferner oder faules Obst, das durch Aceton ausgelöst wird, wenn das Körperfett in Energie umgewandelt wird und das Blut übersäuert. Neben dem diabetischen Koma, kann aber auch eine Unterzuckerung auftreten, wenn beispielsweise zu viel Insulin gespritzt wurde oder der Insulinspiegel nicht auf Sport umgestellt wurde. Bei einer Unterzuckerung kommt es häufig zu einem Kribbeln in den Fingern und Lippen, einem zittrigen Gefühl, Schweißausbrüchen und Heißhunger und letztendlich zu Bewusstlosigkeit. Damit das nicht passiert, bei den ersten Anzeichen Traubenzucker, Cola oder andere stark gesüßte Getränke zu sich nehmen – keine Light Produkte! Daher auch der Tipp für alle, die gerne Sport machen: Blutzuckerspiegel vor und während des Trainings kontrollieren, weniger Insulin spritzen und vorher und währenddessen (je nach Trainingsdauer) kohlenhydratreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen, die langsam ins Blut gehen. Bei starkem Zuckerabfall, zittrigem Gefühl, Schlapp-Sein: unbedingt sofort anhalten und Traubenzucker essen und warten, bis man sich besser fühlt.

Typ-2-Diabetes

Diabetes Typ 2 ist die häufigste Diabetes-Form. Bei dieser wird Insulin ganz normal in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Jedoch reagieren die Körperzellen unempfindlich darauf. Das heißt, der Transport des Zuckers ist gestört, sodass er nicht zu den Zellen gebracht werden kann, sondern im Blut bleibt und es so zu einer Blutzuckererhöhung kommt. Anders als beim Typ-1-Diabetes liegen die Ursachen hier vor allem an Übergewicht, Bewegungsmangel, teils aber auch an genetischer Veranlagung. Denn durch Fettgewebe im Körper werden Botenstoffe ausgeschüttet, durch die es zu der Insulinresistenz kommen kann. Durch Bewegungsmangel entwickeln dann auch die Muskelzellen solch eine Resistenz.

Ältere Personen sind häufiger betroffen, als jüngere. Doch aufgrund der Essgewohnheiten und der mangelnden Bewegung vieler junger Menschen in den Industrieländern, sind auch immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von Diabetes Typ 2 betroffen. Durch den dauerhaft erhöhten Blutzuckerwert kommt es langfristig zu Schädigungen der Blutgefäße und Nerven, sodass mit Diabetes häufig Folgeerkrankungen, wie Herzinfarkt, Nierenschwäche, Schlaganfall oder Netzhautschäden, verbunden werden können. So kommt es auch oft zu Taubheitsgefühlen, vor allem in den Füßen und Beinen, die mit Verletzungen einhergehen. Viele Diabates-2-Patienten müssen daher spezielle Diabetiker-Schuhe tragen, die die gefühlsarmen Füße schützen. Die Schädigungen treten auch deshalb auf, da Diabetes Typ 2  häufig zu spät erkannt wird. Die Betroffenen fühlen sich zwar hin und wieder etwas schlapp, weitere Symptome, wie viel Durst, häufiger Toilettengang, große Müdigkeit oder trockene Haut, treten aber anfangs meist nicht auf.

Die beste Therapie, die hohen Blutzuckerwerte zu senken, sind viel Bewegung, Abnehmen bei Übergewicht und eine gesunde Ernährung. Eine regelmäßige Überprüfung des Gewichts und der Körperfettanteile hilft bei der Kontrolle.

OMRON BF 306 Körperfettmessgerät

Bild Copyright: Omron

Ob zusätzlich Tabletten zur Senkung der Blutzuckerwerte und Spritzen nötig sind, ist individuell verschieden. Notwendig wird das Spritzen von Insulin meist, wenn der Diabetes 2 zu spät erkannt wird. Denn mit der Zeit wird die Insulin-Produktion der Bauchspeicheldrüse immer weniger, bis sie gar ganz ausfällt, sodass das Hormon injiziert werden muss. Bewegung und Sport sind aus vielerlei Gründen bei Diabetes besonders wichtig. Als erstes erhöht sich natürlich der Kalorienverbrauch, sodass Gewicht verloren wird. Zudem kann die Insulinempfindlichkeit und damit der Zuckerstoffwechsel verbessert werden. Welchen Sport man macht, hängt stark von dem Gewicht und dem aktuellen Gesundheitszustand ab und sollte mit dem Arzt besprochen werden, vor allem auch, um Folgeerkrankungen am Herzen oder Gehirn zu vermeiden. Jeden Tag ein kleiner Spaziergang kann anfangs schon ausreichend sein. Aktiv sein heißt die Devise und sein Bewegungspensum langsam steigern. Und wer aktiv ist, fühlt sich auch besser.

Als Ernährungstipp gilt, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Dazu gehören viel Gemüse, etwas Obst (nicht zu viel, hoher Zuckergehalt!), ungesättigte Fettsäuren (in Fisch, Nüssen, Olivenöl…), wenig und eher helles Fleisch (Hühnchen, Pute…) und Ballaststoffe (unverdauliche Pflanzenfasern in Vollkornprodukten, wie Erbsen und andere Hülsenfrüchte oder Vollkornbrot). Durch die Ballaststoffe gehen die Kohlenhydrate (Zuckerbestandteile der Nahrung) langsamer ins Blut, sodass sich der Blutzucker nach dem Essen nicht so stark erhöht und man sich länger satt fühlt. Zucker darf also gegessen werden, jedoch am besten Mehrfachzucker, der langsam ins Blut geht, und weniger bis kein Einfachzucker, der sofort ins Blut geht. Auf Schokolade, süße Limonade, Kuchen etc. sollte also weitestgehend verzichtet werden.

Wichtig! Bei einer Unterzuckerung gilt immer das Gegenteil, egal ob mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2: Dann muss schnell Zucker ins Blut gelangen und das geht nur mit Traubenzucker oder gezuckerten Getränken. Bei Bewusstlosigkeit den Notarzt rufen!

Bild Copyright: knipseline / pixelio.de

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.